Wer an die Küche Südafrikas denkt, der hat – neben Amarula – meistens eine klare Assoziation: Fleisch. Ob Rind, Antilope oder Krokodil, auf dem Grill gebraten, in Form von Würstchen oder Biltong, Fleisch ist in der südafrikanischen Küche beinahe omnipräsent. Wir haben bereits ausführlich über die Kultur des Grillens in Südafrika – dem Braai – und das damit verbundene Lebensgefühl berichtet. Doch heute wollen wir den Fokus auf einen anderen Aspekt der südafrikanischen Küche richten: Seafood.
Dank der langgestreckten Küstenabschnitte, die sowohl dem Atlantik als auf den Indischen Ozean die Stirn bieten, steht in den Kap-Provinzen eine außergewöhnliche Vielfalt an Fisch und Meeresfrüchten auf der Speisekarte. Fangfrisch zaubern die Köche der Nation daraus alles, was das Herz begehrt. Die vielen unterschiedlichen ethnischen Einflüsse, die Südafrikas Küche prägen, haben auch hier eine unglaubliche Vielfalt an Fischgerichten entstehen lassen. Eine Delikatesse, die sich kein Südafrikareisender entgehen lassen sollte.
Für jeden das Richtige
Wie auch in Großbritannien erfreuen sich in Südafrika Fish and Chips, also frittierter Fisch mit einer Portion Fritten als Beilage, großer Beliebtheit. Nach einem langen Tag am Strand, wenn einen salzige Seeluft und Sonne haben hungrig werden lassen, gibt es nichts besseres, als sich beim Fish Shop seines Vertrauens eine große Portion Fish and Chips zu holen und so genüsslich den Tag ausklingen zu lassen. Wem der Sinn nach etwas mehr Exotik steht, dem sei zu einem Cape Malay Fish Curry geraten. Die Einflüsse der malayischen Küche machen sich hier in Form von Gewürzen wie Chili, Garam Masala und Koriander bemerkbar. Ein weiteres typisch südafrikanisches Gericht ist Pickeld Fish – hier wird der Fisch vor der Zubereitung in Essig eingelegt und erhält so sein unverwechselbarer Aroma. Aber nicht nur Fisch kommt in Südafrika in die Pfanne oder auf den Grill, auch Meeresfrüchte wie Hummer, Garnelen, Calamaris und Austern werden hier an Land gezogen. Ob gegrillt, paniert oder mit jeder Menge Knoblauch und Chili serviert, hier gibt es für jeden Gaumen das Richtige.
Ein Insider-Tipp: Nicht nur abends im Restaurant den Catch of the Day, also den Fang des Tages, bestellen, sondern sich einmal morgens auf dem Markt angucken, was alles in den Küchen Südafrikas landet. Besonders geeignet dazu sind die Fischhallen des Hout Bay Harbour Market – hier gibt es nicht nur frischen Fisch, sondern auch Kunst, Designs junger afrikanischer Labels, Vintage-Stücke und natürlich Platz, um sich mit Freunden zu treffen, zu klönen und zu essen. Für wahre Seafood-Fans ein Muss ist auch das jedes Jahr im März stattfindende Crayfish and Cultural Festival an der Lamberts Bay an der Westküste. In Knysna steigt im July zudem das berühmte Pick n Pay Oyster Festival.
Na, habt ihr jetzt ordentlich Hunger bekommen? Wer sich selbst einmal an ein südafrikanisches Fischgericht wagen möchte, gerade aber nicht vor Ort ist, für den haben wir ein besonderes Rezept: Kingklip, der wohl beliebteste Fisch der Rainbow Nation, zubereitet mit Amarula. Eine außergewöhnliche Kombination, die ihr unbedingt einmal ausprobieren solltet. Hier geht’s zum Rezept.